Historical Saison Band 25 [04.12.14] by Elizabeth Rolls

Autor:Elizabeth Rolls [Rolls, Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical RomanHefte
ISBN: 9783733763107
Barnesnoble:
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2014-11-03T23:00:00+00:00

3. KAPITEL

Am folgenden Tag erschienen Sarah Ellisons Nichte und ihre Zofe allein an Deck.

„Oh, da sind Sie ja, Mr Alexander.“ Das kleine Mädchen spielte mit den Bändern seines Huts, den es ein wenig schief aufgesetzt hatte. „Hat das Piratenschiff sich heute schon blicken lassen?“

„Nein, Miss Bowden“, antwortete er. Dem Himmel sei Dank!

„Vielleicht morgen“, meinte die Kleine hoffnungsvoll und grinste fröhlich.

„Vielleicht.“

„Sie werden bestimmt kommen und Sie abholen.“

Daniel betete, dass sie es nicht taten. „Ihre Tante begleitet Sie heute nicht?“

„Sie ist mit ihrer Stickerei beschäftigt.“

Wohl eher damit, ihm aus dem Weg zu gehen, nachdem er sich am Tag davor so unachtsam verhalten hatte. Imelda trat an seine Seite.

„Sie mögen Tante Sarah, nicht wahr?“

„Ich mag Mrs Ellison sehr.“

„Dachte ich mir. Sie mag Sie auch.“

„Das freut mich zu hören.“

„Obwohl sie es nicht zugibt.“

Daniel nickte ermutigend. „Weil ihr Mr Ellison fehlt?“ Er wusste, wie unfair es war, die Kleine auszufragen, aber er wollte unbedingt wissen, was Sarah Ellison verbarg.

Imelda schnaubte undamenhaft. „Das halte ich nicht für wahrscheinlich!“

„Warum nicht, Miss Bowden?“

Mit der Schuhspitze stieß Imelda gegen einen Fleck auf den Decksplanken. „Sie mochte ihn nicht sehr.“

„Miss Imelda …“, meldete die Zofe sich mahnend zu Wort.

Imelda bedachte sie mit einem frechen Blick.

„Hat Mrs Ellison Ihnen das erzählt?“

„Natürlich nicht. Tante Sarah würde mir so etwas nie sagen. Ich bin erst zehn!“ Sie sah ihn an wie einen Einfaltspinsel und senkte dann schuldbewusst den Blick. „Ich habe Mama und Papa darüber reden hören. Sie meinten, er war ein Halunke.“

„Aber Ihre Tante trägt vier Jahre nach seinem Tod noch immer Trauer.“

„Nur um die Verehrer abzuwimmeln. Weil sie so hübsch ist.“ Imelda warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Und sehr reich. Weswegen viele Gentlemen sie heiraten wollen.“ Sie lächelte.

„Das kann ich verstehen.“ Daniel nickte ernst.

„Aber Tante Sarah möchte nicht wieder heiraten. Also gibt sie vor, weiterhin in Trauer zu sein, damit sie keine Bälle und Gesellschaften zu besuchen braucht und man nicht denkt, sie sei noch zu haben. Trotzdem sprechen die Gentlemen dauernd vor. Mr Mallory, Mr Watkins, Mr Taverner …“

„Das ist jetzt aber genug, Miss Imelda“, unterbrach die Zofe die Aufzählung des Mädchens. „Ihre Tante würde sehr böse werden, wenn sie wüsste, was Sie ausplaudern.“

„Möchten Sie wirklich, dass sie Mr Taverners Frau wird, Fanny?“, verlangte Imelda zu wissen.

„Selbstverständlich nicht, aber …“

„Will Ihre Tante denn diesen Mr Taverner heiraten?“ Trotz seiner scheinbar gelassenen Haltung spannte Daniel sich unwillkürlich an, während er die Antwort abwartete.

Imelda tat, als erschaudere sie heftig, und sah sich um, bevor sie sich verschwörerisch vorbeugte. „Es stimmt zwar, dass sie zusammen ausgegangen sind …“

„Die letzten zwölf Monate“, betonte die Zofe. „Der erste Mann, seit Mr Ellison starb. Mr Taverner ist sehr liebenswürdig, wenn er es darauf anlegt, und wirklich gut aussehend.“

„Wie dem auch sei“, setzte Imelda die Geschichte fort, „Mr Taverner kam vor zwei Wochen zu Besuch. Spät abends. Fanny und ich haben uns nach unten geschlichen und sie heimlich beobachtet.“

Daniel sah die Zofe an, und sie errötete bis unter die Haarwurzeln.

„Ich machte mir Sorgen um Mrs Ellison, Sir.“

„Wir beide. Ich weiß, dass es sich nicht gehört, so

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